Abbott Schweiz - Dem Herz auf die Sprünge helfen

Für Menschen mit Herzinsuffizienz ist bereits das Treppensteigen eine Herausforderung. (Ryan Tauss / Unsplash)

Das Herz ist das wichtigste Organ des menschlichen Körpers. Versagt es seinen Dienst, sind die Folgen fast immer fatal. «Doch selbst wenn ein Herz zwar noch regelmässig schlägt, aber aufgrund von Krankheit nicht mehr die volle Leistung erbringen kann, sind die Konsequenzen für die Betroffenen einschneidend», erklärt Andreas Fleischli, Standortleiter Zürich von Abbott. Und genau diesen Menschen wolle man mit technischen Innovationen zu einer längeren Lebenserwartung verhelfen – und ihnen gleichzeitig auch eine deutlich höhere Lebensqualität ermöglichen. «Die Nutzerinnen und Nutzer unserer Produkte sollen also im Idealfall sowohl länger als auch besser leben», fasst Andreas Fleischli die Mission von Abbott zusammen.

Innovation für ein besseres Leben

Die Abbott Gruppe ist ein international tätiges Unternehmen, welches im «Business of life» tätig ist. Konkret treibt die Gruppe weltweit Innovationen im Bereich der Diagnostik, Medizintechnik, medizinischen Ernährung sowie der Entwicklung von Markengenerika voran. Ins Leben gerufen wurde das Unternehmen, durch seinen Gründer Wallace C. Abbott 1888 in Chicago. Heute beschäftigt der Konzern weltweit 115'000 Mitarbeitende, in der Schweiz arbeiten rund 600 Angestellte an verschiedenen Standorten in den verschiedenen Bereichen von Abbott.

Doch wie lässt sich dieses Ziel konkret erreichen? Der Zürcher Standort setzt zu diesem Zweck auf die weltberühmte Schweizer Ingenieurskunst: Vor ca. 30 Jahren wurden Forschungen zur Entwicklung von sogenannten Magnetlager-Motoren gestartet. Der Clou dabei: Anders als etwa bei der Verwendung von Kugellagern ermöglicht die Nutzung der magnetischen Kräfte eine Lagerung innerhalb des Motors ohne physischen Materialkontakt. Dadurch werden Abnutzung, Reibung sowie Scherkräfte merklich reduziert. «Das macht den Einsatz der Magnetlager-Motoren insbesondere für das Feld der Medizintechnik hochinteressant», erklärt Andreas Fleischli, der das Vorhaben als Elektroingenieur von Beginn an mitgetragen hat.

Damit auch im Alter hohe Lebensqualität gegeben ist, ist ein starkes Herz unverzichtbar. (zvg)

Dem Herz auf die Sprünge helfen

Dementsprechend wird das Magnetlager-Prinzip aus der Schweiz für die Medizintechnik-Branche weiterentwickelt, zusammen mit Industriepartnern. Die Idee dahinter ist bestechend: Die Magnetlager sollen unter anderem in Blutpumpen zum Einsatz gelangen. Diese Geräte werden Personen mit fortgeschrittener Herzinsuffizienz, also einer einschneidenden Herzschwäche, implantiert. «Die Pumpen ermöglichen eine mechanische Kreislaufunterstützung und helfen dem Herzen der betroffenen Person dabei, seine Arbeit wieder besser zu verrichten», führt Fleischli aus.

(zvg)

Im Jahr 2014 erreichte das Vorhaben einen essenziellen Meilenstein: Erstmals wurde einem Herzinsuffizienz-Patienten eine Blutpumpe eingesetzt, die den Namen «HeartMate3» trägt. Im Implantat verrichten unter anderem die Magnetlager aus der Schweiz ihr Werk. Deren Wirkweise ist aus mehreren Gründen für das Funktionieren des Geräts unerlässlich: «Weil durch deren Gebrauch keine Reibung und geringere Scherkräfte entstehen, kann die Gefahr von Ansammlung von Blutpartikeln in der Pumpe minimiert werden», führt Andreas Fleischli aus. Die Implantation war ein voller Erfolg und das Gerät unterstützt das Herz des Patienten noch heute. «Für alle Beteiligten ist dieser Moment nach wie vor etwas ganz Besonderes.»


Für ein Leben, das wirklich lebenswert ist

Seit 2017 gehört der Zürcher Standort zur amerikanischen Abbott. Seither treiben sie unter dem Dach von Abbott die Entwicklung verschiedener Medizinalprodukte voran, allen voran die HeartMate3. Zu wissen, wie grundlegend das Gerät das Leben betroffener Menschen zum Positiven verändert, ist für Andreas Fleischli nach wie vor enorm motivierend. «Vor einiger Zeit besuchte ein HeartMate3-Patient unsere Fertigungsabteilung in Zürich», erzählt der Standortleiter. Dass der Mann dank der Blutpumpe in seinem Körper wieder dazu in der Lage war, ohne Probleme Treppen zu steigen, habe bei allen Anwesenden einen bleibenden Eindruck hinterlassen. «Da weiss man wirklich, wofür man arbeitet», meint Andreas Fleischli mit einem Lächeln.

Blutpumpe des Typs HeartMate 3. (zvg)

Natürlich ruhen sich er und sein Team keineswegs auf diesen Lorbeeren aus, ihr Blick ist weiterhin nach vorn gerichtet. «Die Digitalisierung birgt für unsere Anwendungsfälle enormes Potenzial und auch hinsichtlich Materialtechnologie bestehen spannende Chancen – doch mehr kann ich zu diesem Zeitpunkt leider nicht verraten.» Kein Geheimnis ist hingegen die Tatsache, dass Abbott in der Schweiz bei seinen Werkzeugen seit jeher auf die Expertise von Brütsch/Rüegger Tools setzt. Das gilt nicht nur für Tools zur Fertigung, sondern auch hinsichtlich der Ergonomie im Betrieb. Mehr dazu lesen Sie in der Titelstory dieser ToolNews-Ausgabe.


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