Die Fachkräfte von morgen fördern – und begeistern

Das Gelernte vor Ort «in Action» erleben
Ruhe vor dem Sturm: Die Schulungsunterlagen für die 40 Berufslernenden des BWZ Rapperswil-Jona liegen bereit. (Alle Bilder: Dennis Mettler)

«Ich würde das an eurer Stelle aufschreiben, nur so als kleiner Tipp von mir», sagt Sandro Martorelli. Die acht Jugendlichen, allesamt zwischen 15 und 17 Jahre alt, leisten seiner Aufforderung Folge und notieren in ihren Aufgabenheften die verschiedenen Bauteile eines industriellen Mikroskops. Gut möglich nämlich, dass diese Informationen später am grossen Quiz abgefragt werden. Sandro Martorelli nickt zufrieden. Er ist bei Brütsch/Rüegger Tools für den Bereich «Produktmarketing Messtechnik» zuständig. Dass die Jugendlichen an diesem 25. März am Hauptsitz von Brütsch/Rüegger Tools unter anderem die Funktionsweise von Mikroskopen lernen, ist seinem Engagement zu verdanken – denn Martorelli hat das Messtechnik-Seminar für die Jugendlichen des BWZ Rapperswil-Jona organisiert. «Es ist das erste Mal, dass wir im Rahmen dieser bewährten Zusammenarbeit nicht die Berufsschule besuchen, sondern die Schülerinnen und Schülern zu uns gekommen sind», erklärt er. Ganze 40 Berufslernende sind der Einladung nach Urdorf gefolgt und durchlaufen in fünf Gruppen ebenso viele Praxisposten, die allesamt der Messtechnik gewidmet sind. Nebst der Einführung in die Welt der Mikroskope stehen die Themen Handmessmittel, SmartFactory Scan und Visio, Rauhheit sowie Höhenmessgeräte auf dem Programm.

Dem Techniknachwuchs verpflichtet

In Rapperswil-Jona werden die technischen Fachkräfte von heute und morgen ausgebildet: Im Auftrag des Kantons St. Gallen erhalten Lernende am Berufs- und Weiterbildungszentrum Rapperswil-Jona ihre Grundbildung. Am BWZ absolvieren rund 200 Schülerinnen und Schüler den theoretischen Ausbildungsteil einer Berufslehre, eines Brückenangebotes, der Berufsmaturität oder der Informatikmittelschule Technik. Unter den technischen Berufen finden sich der/die Polymechaniker/in, Konstrukteur/in, Kunststofftechnologe/in, Kunststoffverarbeiter/in und Zeichner/in Fachrichtung Architektur. Das 2002 aus der Gewerblichen Berufsschule und der Handelsschule KV Rapperswil entstandene Institut bietet auch diverse Weiterbildungsangebote an.


Mitmachen statt nur zuhören

Im Nebenraum leitet Peter Senn, Fachspezialist Messtechnik bei Brütsch/Rüegger Tools, den Höhenmessgeräte-Praxisposten. Vom Engagement der Jugendlichen ist er begeistert. «Sie machen aktiv mit und stellen gute Fragen, was natürlich sehr schön ist.» Ihre Fragen könnten die Mädchen und Jungs kaum an einen Besseren richten, schliesslich hat Peter Senn 34 Jahre Erfahrung in diesem Segment. Auch Sandro Martorelli ist als «Tätschmeister» der Veranstaltung vollkommen zufrieden mit dem Verlauf des Tages. «Natürlich läuft nie alles zu 100 Prozent nach Plan, aber die Berufsschüler sind voll bei der Sache und die Themen, die wir vorbereitet haben, finden Anklang.»

Ganz genau hinschauen: Am Posten «Mikroskope» lernten die Jugendlichen die Funktionsweise dieser Präzisionsgeräte kennen.
Das war's mit der Ruhe: Vor «vollem Haus» stellen Sandro Martorelli (links am Rednerpult) und Stephan Allemann das Unternehmen Brütsch/Rüegger Tools vor.

 

Ganz besonders trifft dies auf die Thematik SmartFactory zu. Denn wie die Jugendlichen selbst sagen: «Das Thema hat uns am meisten Spass gemacht, es ist cool zu sehen, was man heute mit digitalen Technologien machen kann», lautet ihr Fazit. Dieses Feedback überrascht auch die Verantwortlichen von Brütsch/Rüegger Tools nicht, schliesslich zeigt der SmartFactory-Showroom in Urdorf eindrücklich auf, wie modernste Geräte sowie eine intelligente Verknüpfung nicht nur die Messtätigkeit verbessern, sondern auch die damit verbundenen Prozesse vereinfachen und beschleunigen können. Genau solche «Aha-Momente» wollte man den Jugendlichen im Rahmen dieses Seminars vermitteln.

Peter Senn demonstriert die Anwendung von Höhenmessgeräten. Und wird gleichzeitig mit Fragen eingedeckt.

Christian Kipfer (Bild links) und Deniss Davidovs zeigen die spannenden Möglichkeiten der Smart Factory auf.


Ein Quiz als Gewinnspiel

Den Schluss der Veranstaltung markierte dann am frühen Abend das grosse Quiz, bei dem die vermittelten Informationen aus allen fünf Posten abgefragt wurden. Und obschon sie zu diesem Zeitpunkt bereits seit Stunden am Event teilnahmen, stellten sich die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch dieser letzten Herausforderung mit Elan. Kein Wunder, schliesslich winkten dank der freundlichen Unterstützung von Firmenpartnern grossartige Preise: Wer die meisten Fragen korrekt beantwortete, konnte hochwertige Messmittel von Sylvac, Mitutoyo und TESA gewinnen. Diese wurden von den Herstellern inklusive Schulungsmaterial gesponsert.

«Wie war das nochmal?» Am Quiz wurde das vermittelte Wissen aus allen fünf Praxisposten abgefragt.

Für Sandro Martorelli geht es nun ans Auswerten der Feedbackbögen, welche die Teilnehmenden ausgefüllt haben. Diese Rückmeldungen werde man dazu nutzen, um die Veranstaltung noch zu optimieren. Denn bei einem sind sich die Verantwortlichen sicher: Diesen tollen Inhouse-Event für junge Technikfachkräfte muss man unbedingt wiederholen!

Geschafft! Die Verantwortlichen des Seminars ziehen ein rundum positives Fazit.

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