Designwerk – So werden LKWs für die E-Zukunft fit gemacht
Die Starthelfer
André Heidelberger ist seit drei Jahren als Abteilungsleiter im Bereich Produktion E-LKW bei Designwerk tätig. Eine kurze Zeit, eigentlich. «Aber in dieser Zeitspanne ist wirklich enorm viel passiert», meint er schmunzelnd. Zwei Jahre vor Heidelbergers Einstieg begann man beim Winterthurer Elektromobilitäts-Innovator damit, sich dem Bereich «Lastwagenbau» zu widmen. Dafür rüstet man bestehende, dieselbetriebe Lastwagen mit viel Aufwand sowie unter Einsatz selbstentwickelter Komponenten auf eine nachhaltigere E-Mobilität um. Die ersten Gehversuche waren zwar durchaus erfolgreich, doch zu Beginn konnte Designwerk nur zwei E-Lastwagen pro Jahr herstellen. «Heute können wir zehn Stück pro Monat anfertigen», führt André Heidelberger aus.
Über Designwerk
Die Passion für die Elektromobilität wuchs bei den Gründern während der 80-tägigen, vollelektrischen Weltrekordumrundung mit dem eigens entwickelten Kabinenmotorrad Zerotracer. Seit der Gründung 2008 treibt Designwerk Elektromobilität mit innovativen Produkten und Projekten voran und zielt damit auf die Verbreitung nachhaltiger Mobilität ab. Heute sind im Winterthurer Unternehmen über 200 Mitarbeitende angestellt, die gemeinsam elektrische Lastkraftwagen, mobile und stationäre Schnellladegeräte sowie modulare Hochvolt-Batteriesysteme für Elektrofahrzeuge entwickeln und fertigen. Zu den E-LKW zählen die ersten vollelektrischen Müllfahrzeuge auf Schweizer Strassen und die E-LKW mit den derzeit grössten Batteriekapazitäten und Reichweiten.
«Eigentlich Diesel im Blut...»
Für André Heidelberger ist Elektromobilität ein hochspannendes Thema. Dabei kommt er ursprünglich aus einer anderen Ecke: «Ich habe ganz klassisch das Handwerk des Lastwagenmechanikers gelernt und habe eigentlich Diesel im Blut», erzählt er. Doch durch seine langjährige Tätigkeit bei der Stadt Winterthur kam er regelmässig mit elektrisch betriebenen Kommunalfahrzeugen in Berührung – und erkannte deren Potenzial auch für andere Anwendungsbereiche und Fahrzeugtypen.
Geht nicht, gibt's nicht
Heute bezeichnet André Heidelberger seine Arbeit bei Designwerk als seine grosse Leidenschaft. Doch einfach war und ist sein Handwerk keineswegs. Der Fachmann erklärt:
«Lange Zeit war man der Ansicht, dass ein E-Antrieb für Lastwagen nicht funktionieren würde».
Doch gemeinsam mit seinem Team, das heute aus vier Teamleitern und 13 Monteuren besteht, konnte er die Produktion dieser Fahrzeuge nicht nur stabilisieren, sondern erhöhen. Die zehn Fahrzeuge, die pro Monat gefertigt werden können, stellen noch nicht das Ende der Fahnenstange dar. «Wir haben noch Potenzial für mehr.»
Der Ablauf eines jeden Umbaus funktioniert wie ein Uhrwerk: Wenn ein Unternehmen an Designwerk herantritt, werden zuerst die Fahrzeuge spezifiziert und der Ablauf durch die Projektleiter koordiniert. Designwerk beschäftigt ein 40-köpfiges Engineering-Team, das mit den Mechanikern auf Augenhöhe arbeitet. «Wir bekommen dann einen Bauplan, an dem wir uns orientieren.» Die Basis der E-LKWs bilden Volvo-Fahrzeuge unterschiedlicher Art. Diese werden dann von Heidelberger und seinem Team zerlegt und mit allen Komponenten neu ausgerüstet, die für den elektrischen Betrieb notwendig sind. Und da man auch eigene Batterien und Ladegeräte herstellt, kann man Kundenwünschen flexibel entgegenkommen. «Nur der Fachkräftemangel macht uns zu schaffen. Wer also eine spannende und sinnstiftende Herausforderung in einem technischen Feld sucht, ist herzlich willkommen.»
Bewährte Zusammenarbeit
In Sachen E-Mobilität beschreiten Heidelberger und sein Team für die Kunden von Designwerk regelmässig Neuland und erarbeiten innovative Ideen und Ansätze. Beim Werkzeug hingegen lässt man sich nicht auf Experimente ein. «Hier vertrauen wir auf die bewährte Expertise von Brütsch/Rüegger Tools», betont der Abteilungsleiter. Die Zusammenarbeit ist sehr eng und Berater Jasmin Sacirovic ist immer zur Stelle, wenn das junge und dynamische Unternehmen schnell Werkzeug für neue Innovationen benötigt.