Nr. 548 - Formel 1 – Hinwil macht sich fit für die Zukunft

Fréderic Vasseur, Teamchef von Alfa Romeo Racing ORLEN, stand Brütsch/Rüegger Tools während dem pandemie-bedingten Saisonunterbruch für ein exklusives Interview zur Verfügung.

Seit dem Markenwechsel vor zwei Jahren hat sich im Rennstall einiges verändert. Neben dem von 300 auf 500 Mitarbeitende vergrösserten Crew wurde strategisch investiert. Dabei betrifft die wichtigste Modernisierung den Testbereich: Ein neuer Simulator soll das Team mittelfristig unterstützen, um sich im Mittelfeld durchzusetzen. Unverändert bleibt nur der Rennfahrer-Spirit von Peter Sauber. Obwohl über 90 Prozent der Teile des C39 neu sind, sieht er seinem Vorgänger ähnlich. Verbessert wurden am 28. Formel-1-Wagen von Sauber das Gewicht, die Aerodynamik und Details wie das Flügelset auf dem Chassis. Entscheidend hinsichtlich künftiger Leistungen sind auch interne Prozess- und Technologie-Optimierungen. Dank verkürzter Entwicklungszeiten hat sich das Team einen wichtigen Zeitgewinn verschafft – von der Konstruktionsidee bis zur Umsetzung auf der Strecke dauert es nur 12 bis 18 Wochen.

Grosses Potenzial: Neuer Simulator

Wichtigster Aktivposten für die Entwicklung des Autos über diese Saison hinaus ist der neue Simulator, dessen Potenzial aktuell noch ausgelotet wird. Fréderic Vasseur erklärt: «Angesichts der begrenzten Testzeit auf der Rennstrecke werden wir ihn zu einem zuverlässigen Werkzeug für unsere Ingenieure feintunen.» Hochpräzis, stellt er das ideale Trainingswerkzeug bei der Weiterentwicklung des Autos dar. So beeindruckend der Simulator in seiner Erscheinung ist, auszeichnen tut er sich durch seine Software. Das von der Abteilung «Vehicle Science» modellierte Modell bildet das reale Auto getreu nach. Noch bevor es auf die Strecke geht, können damit die neusten Design-Updates umgehend getestet werden. Dies ermöglicht den Fahrern zusätzlich eine verbesserte Inspektion der Strecken.

Höchste Effizienz dank 3-D-Druck

Höchste Effizienz ist gemäss Fréderic Vasseur auch in der Produktion zentral: «Ein riesiger Schritt in puncto Geschwindigkeit stellt für uns die additive Fertigung dar.» Der 3-D-Druck wird lange nicht mehr nur für Prototypen oder Studien eingesetzt, sondern auch für Einbauteile. Im C39 sind das Sicherheitsteile wie zum Beispiel der Überrollbügel. Dieser wird aus einer Aluminiumlegierung 3-D-gedruckt und mit Inserts für Gewinde oder Steckverbinder versehen. Bei Teilen mit komplexen Strukturen, die hohen mechanischen und thermischen Belastungen ausgesetzt sind, ist hingegen der 3-D-Metalldruck erste Wahl. Fast ohne Design-Einschränkungen werden damit Gitterkonstruktionen, Wabenstrukturen, Hohlräume oder Kanäle in kürzester Zeit additiv gefertigt.

Partnerschaft mit Brütsch/Rüegger Tools

Seit nunmehr 18 Jahren arbeitet Brütsch/Rüegger Tools mit dem traditionsreichen Rennstall zusammen. Wir beliefern das Werk in Hinwil mit Werkzeugen und Betriebsmitteln sowohl für den Fertigungs- und Montagebereich. Wichtigstes Kriterium von Sauber Motorsport ist, auch hier, die Effizienz. Fréderic Vasseur fasst zusammen: «Wir sind angewiesen auf zuverlässige, schnelle und flexible Partner in der Beschaffung von Technologien, Werkzeugen und Betriebsmittel.» Alfa Romeo Racing ORLEN profitiert damit nicht nur von der Lieferkapazität des grössten Schweizer Werkzeugspezialisten. Brütsch/Rüegger Tools unterstützt die Zürcher Formel-1-Fertigung zudem mit Spezialisten-Know-how in der Montagetechnik, Messtechnik und dem Arbeitsschutz.

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