Lohnfertigung: Präzision «auf Bestellung»
Die verlängerte Werkbank der Industrie
In der Welt der Präzisionsteile ist jedes noch so kleine Detail entscheidend. Und genau in diesem Segment hat sich die Robert Ott AG einen Namen gemacht. Das 1989 gegründete Unternehmen mit Sitz im aargauischen Seon ist Lohnfertiger für die spanabhebende Industrie und hat sich auf Präzisionsteile für Branchen spezialisiert, die allerhöchste Ansprüche stellen: «Zu unseren Kunden gehören unter anderem Firmen der Medtech- und Halbleiterindustrie», erklärt Vertriebsleiter Raphael Rudolf. Doch was macht die Robert Ott AG für diese Betriebe zu einem so gefragten Partner?
Viele Schweizer Unternehmen fertigen heute nicht mehr inhouse. «Für diese Betriebe ist die Lohnfertigung, wie wir sie anbieten, eine attraktive Lösung», so Rudolf. Denn anstatt ihre Produktion ins Ausland verlegen zu müssen, können sie Teile ihrer Fertigung an Spezialisten auslagern und so von kurzen Distanzen, der gemeinsamen Sprache und Kultur sowie höchster Qualität profitieren.
Angefangen beim Einzelteil bis hin zur fertigen Baugruppe...
In Seon sieht man sich als verlängerte Werkbank der Kunden. Das Unternehmen bietet nicht nur die präzise Fertigung mechanischer Bauteile an, sondern deckt auch die gesamte Prozesskette ab. «Wir können sowohl vor- als auch nachgelagerte Schritte wie die Wärme- und Oberflächenbehandlung anbieten.» Dadurch ist man in der Lage, auf Kundenwünsche individuell einzugehen und vom Einzelteil bis hin zur fertigen Baugruppe alles aus einer Hand anzubieten.
Aber nicht nur das Angebot der Robert Ott AG ist breit aufgestellt, sondern auch das Kundenportfolio: Der Lohnfertiger setzt auf Diversifizierung und vermeidet Klumpenrisiken. «So können wir unsere Agilität bewahren und sind gegenüber Marktveränderungen relativ widerstandsfähig», erklärt Rudolf. Dazu gehört für das Unternehmen auch die Bereitschaft, sich stetig weiterzuentwickeln. Man dürfe sich nicht auf dem Erreichten ausruhen, sondern müsse bewusst offen sein für Neues. Dieser vorausschauende Ansatz treibt das Unternehmen und insbesondere das Vertriebsteam von Raphael Rudolf dazu an, kontinuierlich neue, anspruchsvolle Projekte zu akquirieren.
Fachkräftemangel? Jammern nützt nichts!
Der Fachkräftemangel ist in der Industrie und der verarbeitenden Branche ein allgegenwärtiges Problem. Doch der Lohnfertiger hat sich entschieden, nicht zu jammern, sondern aktiv zu handeln: Das Unternehmen betreibt ein eigenes Ausbildungszentrum und bildet pro Lehrjahr sechs Polymechaniker- oder Produktionsmechaniker-Lernende aus. Man versucht auf diese Weise, die jungen Talente so früh wie möglich in den Betrieb zu integrieren und ihnen die Vielfalt dieser Berufsgruppe aufzuzeigen. Dazu setzt der Betrieb auch auf ein attraktives und abwechslungsreiches Aufgabengebiet und Arbeitsumfeld, um die Motivation hochzuhalten. Denn bei über 165 Kunden, jeder mit eigenen Zeichnungen und Anforderungen, ist Flexibilität essenziell.
Hier kommt der Robert Ott AG auch die Tatsache zugute, dass ihr Verkauf speziell aufgestellt ist. «Denn wir sind keine klassischen Verkäufer», erklärt Raphael Rudolf. Das gesamte Team im Vertrieb besteht aus gelernten Polymechanikern. Dieser Hintergrund ermöglicht es ihnen, die technischen Bedürfnisse der Kunden von Grund auf zu verstehen und rasch massgeschneiderte Lösungen anzubieten. «Oft geht es nicht nur um den Preis, sondern auch darum, das konkrete Bedürfnis des Kunden zu erkennen und zu erfüllen.»
Saubere Sache für höchste Ansprüche
Gerade in der Medtech- und Halbleiterindustrie ist Sauberkeit von grösster Bedeutung. Verunreinigungen durch Partikel oder Keime können die Funktion der Bauteile und Systeme beeinträchtigen. Um diesen enorm hohen Ansprüchen gerecht zu werden, hat man in eine Reinigungszelle der ISO-Klasse 7 investiert. Dieser «Sauberraum» sorgt dafür, dass die empfindlichen Teile unter kontrollierten Bedingungen gereinigt und verpackt werden.
Selbstverständlich spielen nebst Sauberkeit vor allem Präzision und Messgenauigkeit eine Schlüsselrolle bei der Qualitätssicherung. Bei der Robert Ott AG kommen hierfür modernste Messgeräte zum Einsatz, die eine exakte Überprüfung der Präzisionsteile garantieren. Dies ist das Reich von Messtechnikleiter David Saner. «Es versteht sich von selbst, dass sämtliche Komponenten, Teile oder Halbfabrikate exakt den Spezifikationen entsprechen», betont er. Um die notwendige Präzision zu garantieren, setzt man auf Messgerätschaften von Brütsch/Rüegger Tools, darunter das ConturoMatic TS-System. «Da wir ein sehr grosses Spektrum an Teilen anfertigen, ist es anspruchsvoll zu gewährleisten, dass diese zeichnungskonform sind. Wir müssen auch Rauheiten erfassen oder Gewinde messen können, hierfür müssen wir uns voll und ganz auf unsere Messmittel verlassen können.» Dass man mit Brütsch/Rüegger Tools einen erstklassigen Kontakt pflegt und Geräte in Ruhe anschauen kann, bevor man sich zum Kauf entscheidet, stellt hier einen enormen Vorteil dar. Auch verschiedene Handwerkzeuge werden vom Partner in Urdorf bezogen.