SwissNeutronics AG - Die Dirigenten der kleinsten Teilchen

Christian Schanzer von SwissNeutronics mit einigen Werkzeugen von Brütsch/Rüegger Tools.

Für das Laienauge sieht ein Neutronenleiter auf den ersten Blick wie ein schön gefertigtes, viereckiges Glasrohr aus. Ein Experte wie Christian Schanzer hingegen, Doktor der Physik und COO der SwissNeutronics AG, versteht natürlich das volle Potenzial des Geräts. «Vereinfacht gesagt kann man einen Neutronenleiter mit einer Wasserleitung vergleichen», erklärt er. Doch anstelle von Wasser werden Neutronen exakt an den Ort gelenkt, den die Forschenden dafür ausgewählt haben. «Und je nach Projekt kann diese Distanz wenige Meter bis hin zu mehreren hundert Metern betragen», führt Christian Schanzer aus. Doch warum schickt man Neutronen, welche als winzige Bauteile gemeinsam mit den Protonen die Atomkerne bilden, überhaupt auf die Reise – und was erhofft man sich davon?

«An Forschungseinrichtungen können auf diese Weise die physikalischen Eigenschaften von Materialien untersucht oder sogar neue Phänomene entdeckt werden», erklärt der Fachmann. Der Neutronenleiter leitet die Neutronen zu hochspezialisierten Messgeräten, welche sozusagen als «Mikroskope» dienen. Diese erlauben es den Forschenden, die Struktur und Bewegung der Atome in Materialien nachzuvollziehen und abzubilden. Dadurch lassen sich zum Beispiel neue Materialien testen. Ein weiterer interessanter Anwendungsbereich der Technologie liegt in den Ingenieurswissenschaften: «Mit Neutronen kann man Gegenstände durchleuchten, ähnlich wie wir das aus der Medizin von den MRI-Scannern kennen», so Schanzer. Zum Beispiel lassen sich ganze Motorblöcke mithilfe von Neutronen «röntgen», um zum Beispiel zu erkennen, welche Prozesse bei der Treibstoffverbrennung in den Zylindern ablaufen.

Die SwissNeutronics AG wurde 1999 als Spin-off des Paul Scherrer Instituts (PSI) in Villigen AG ins Leben gerufen. Die Grundlage für die Produkte und Dienstleistungen des Unternehmens bildet das am PSI entwickelte Know-how bezüglich Design und Produktion von «Supermirror-Beschichtungen». Seither hat SwissNeutronics die Technik der Neutronen-Superspiegel-Beschichtungen kontinuierlich weiterentwickelt. Heute umfasst das Produktsortiment ein breites Spektrum an Neutronenoptiken, zudem werden die Planung, Konstruktion, der Bau sowie die Installation kompletter Neutronenleitersysteme angeboten. Zur Kundschaft von SwissNeutronics gehören Forschungseinrichtungen auf der ganzen Welt.

In der Fertigungshalle konstruiert Beat Brisacher einen Neutronenleiter.

Ganz besondere Spiegel

Doch wie lassen sich solche winzige Teilchen wie Neutronen überhaupt transportieren und lenken? Der Schlüssel dazu liegt in den sogenannten «Supermirror-Beschichtungen» der Spiegelflächen, mit denen die Innenseite der Neutronenleiter versehen ist. Die Herausforderung besteht darin, niederenergetische Neutronen über längere Strecken aus einer Neutronenquelle zu transportieren – und das mit einem möglichst geringen Intensitätsverlust. Um das zu erreichen, nutzt man Glasoberflächen, deren «Reflexionskoeffizient» durch die «Supermirror-Beschichtungen» erhöht wird. Vereinfacht gesagt: Die Oberfläche spiegelt dank dieser Beschichtung mit höherer Effizienz, was die Anzahl der transportierten Neutronen erhöht.

Gerade auf diesem wichtigen Feld der Spiegelbeschichtung ist die SwissNeutronics AG weltweit führend. Das ist insbesondere der Verdienst von Christian Schanzer, der auf diesem Fachgebiet über eine riesige Erfahrung verfügt. «Die Fortschritte, die wir seit meinen Anfängen im Unternehmen vor fast 20 Jahren erzielen konnten, beeindrucken mich noch immer», meint er schmunzelnd. Es überrascht daher nicht, dass die Produkte der SwissNeutronics AG mittlerweile in Forschungseinrichtungen auf der ganzen Welt Verwendung finden. Das Team ist ebenfalls gewachsen und umfasst heute 22 Personen. Damit diese Fachleute die steigende Nachfrage decken können, beginnt die SwissNeutronics AG in diesem Jahr mit dem Bau eines weiteren Gebäudes am Firmenstandort in Klingnau.

Keine Kompromisse beim Werkzeug

Die Beschichtung der Spiegelflächen ist ein hochgradig spezialisierter Prozess. Doch auch der Zusammenbau der Neutronenleiter an sich setzt eine enorme Präzision voraus. Hierbei verlassen sich die Expertinnen und Experten von SwissNeutronics auf Messgeräte aus dem Hause Brütsch/Rüegger Tools. «Wir schätzen die Zusammenarbeit sehr», betont Christian Schanzer. Dies auch, weil man aufgrund der spezialisierten Ausrichtung von SwissNeutronics nicht immer auf Standardlösungen zurückgreifen kann. «Hier können wir auf das versierte Know-how von Brütsch/Rüegger Tools zählen, wodurch wir stets hervorragende Geräte erhalten, die wir für den Bau unserer Neutronenleiter nutzen können.» Die einfache Kaufabwicklung sowie die rasche Lieferung der Werkzeuge seien ein zusätzlicher Plusfaktor.

Weitere Informationen finden Sie unter www.swissneutronics.ch


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