Sepo AG – Programmierung und Präzision machen Spass
Seit vielen Jahren beliefert die Sepo AG Medizintechnik- Hersteller mit mechanischen Präzisionsteilen für höchste Anforderungen. Die Bauteile weisen oft eine komplexe Geometrie, enge Toleranzen und feinste Oberflächen auf.
Seit diesem Frühling hat der Lohnfertiger in Bad Ragaz seine Fertigung bedeutend ausgebaut. Grund dafür ist die gewachsene Nachfrage von Komponenten für Lungenfunktionsgeräte, die für die Behandlung von Corona-Patienten eingesetzt werden. Damit wurde einer der bestehenden Aufträge, für den im letzten Jahr 1000 Stück ausgeliefert wurden, in diesem Jahr innert kurzer Zeit auf 1000 Teile pro Woche aufgestockt.
Oliver und Danielle Oberdanner, Geschäftsleitung, funktionierten von einem Tag auf den anderen das Lager in zusätzliche Produktionsfläche um. Seit März wuchs die Belegschaft um sechs Mitarbeitende und der Maschinenpark um sechs CNC-Bearbeitungszentren. Neben der Medizintechnik liefert das Familienunternehmen Bauteile für Laser- und Textilmaschinen, Sportgeräte, Audio- und Akustikgeräte sowie in die Elektronikfertigung.
Präzisionsmechanik:
Vom Quereinsteiger zum Familienunternehmen in zweiter Generation
Die Firma Sepp Oberdanner, Mechanische Präzisionsteile wurde 1988 gegründet, um Lohnarbeiten zu fertigen. Sukzessive wurde der Maschinenpark vergrössert und auf vier Mitarbeiter aufgestockt. Dabei wurden nebenher eigene Fischereigeräte entwickelt und hergestellt: Sepo’s Fario Produkte. Durch die anwachsenden Aufträge renommierter Maschinenbauer, die heute zum Kundenstamm gehören, wurden 2006 neue Hallen bezogen – und es entstand die Sepo AG. 2016 übergab Sepp Oberdanner den Betrieb an seinen Sohn und seine Schwiegertochter, Oliver und Danielle Oberdanner, die beide zuvor schon im Unternehmen gearbeitet hatten. Aktuell beschäftigt das leitende Ehepaar 20 Mitarbeitende und bildet seit August 2020 eine(n) Produktionsmechaniker- Lehrling/Lehrtochter aus. Für 2021 ist ein Neubau geplant.
«Das ist unsere Chance»
Seit diesem Frühling sind zwei je mit einem Bestückungsroboter ausgestattete Anlagen rund um die Uhr in Betrieb. Auf die Automatisierung angesprochen, erwidert Oliver Oberdanner: «Das ist unsere Chance, die wir wahrnehmen müssen.» Und damit bezieht er sich auf den Werkplatz Schweiz. Die Art und Weise, wie er beim Betriebsrundgang hier schnell ein Frästeil ausspannt und dort kurz ein CNC-Programm modifiziert, um uns einen Prozess zu erklären, legt offen: Der Mann beherrscht alle Prozessschritte auf sämtlichen Anlagen. Etwas später fügt er gleichwohl hinzu: «Sie können noch so moderne Maschinen haben, das grösste Potenzial steckt in den Mitarbeitenden.» Darauf ergänzt Danielle Oberdanner: «Wir legen grossen Wert auf einen respektvollen Umgang untereinander.» Dass hier flache Hierarchien als Basis für einen guten Teamgeist funktionieren, ist bei unserem Besuch deutlich herauszuspüren. «Wie in einer Band muss die Chemie zwischen den Mitgliedern stimmen. Einzig die Beherrschung der Instrumente reicht nicht aus,» resümiert der langjährige Freizeit-Countrymusiker.
Geschäftigkeit, gute Stimmung.
Dass das Unternehmen aus allen Nähten platzt, scheinen die sichtlich motivierten Mitarbeitern zu begrüssen. Jede Bewegung sitzt, jeder Schritt erfolgt mit einer Zielstrebigkeit, von der viele Chefs nur träumen. Trotz der ab dem zweiten Quartal zusätzlich abverlangten Flexibilität ist die Stimmung sehr gut. Die Kernkompetenz der Sepo AG liegt im CNC-Fräsen von Aluminiumbauteilen – in diesem Bereich hat sich bereits Sepp Oberdanner, Vater von Oliver und Firmengründer, einen Namen gemacht. Automatisches Sägen, Trowalisieren und Entgraten runden das Programm ab; zudem werden auch Stahl, Chromstahl, Messing und Kunststoff bearbeitet. Nach der zerspanenden Bearbeitung werden die meisten Bauteile laserbeschriftet, ultraschallgereinigt und 3-D-vermessen. Es gilt die hohen qualitativen Erwartungen der Abnehmer mit Verlass einzuhalten. Auch bei den Losgrössen schränken sich die Ostschweizer nicht ein. Sie sind in der Lage, innert kurzer Zeit Prototypen, Einzelteile und kleine bis mittelgrosse Serien zu fertigen. Im Vornherein werden Kundenteile fertigungstechnisch optimiert.
Zusammenarbeit mit Brütsch/Rüegger Tools
Die Sepo AG beziehen seit Jahren Werkzeuge und Betriebsmittel bei Brütsch/Rüegger Tools. Aktuellstes Beispiel ist der revolutionäre Akku-Impulsschrauber Yokota YZ-T ohne Rückschlag. Das hochwertige Montagewerkzeug ist extrem schnell und sorgt für eine konstant gleichbleibende Werkstückspannung. Dank dem leistungsstarken Schrauber wurde in der Montage das Vorschrauben und das Drehmoment-Anziehen in einem Arbeitsgang vereint. «Bei 80’000 Schraubprozessen in drei Monaten zahlt sich das aus», rechnet Oliver Oberdanner nach. Neben der Rüstzeitverkürzung und Kosteneinsparung steigert das Werkzeug den Komfort und die Flexibilität, was wiederum die Fehlerquote minimiert. Anlässlich der Anschaffung des Yokota YZ-T unterstützte Brütsch/Rüegger Tools die St. Galler bei der Optimierung der Montageprozesse. Danielle Oberdanner zeigt sich zufrieden: «Wir legen generell grossen Wert auf eine gute Zusammenarbeit. Die stets offene Kommunikation seitens Brütsch/Rüegger Tools wussten wir schon immer zu schätzen. Sie ist die Basis unseres gegenseitigen Vertrauens.»