Die besten Berufsleute der Welt messen sich untereinander
Mit kritischem Blick mustert der 21-jährige Yannick Schädler das Bauteil, das er eben der CNC-Fräse entnommen hat. Er dreht die Komponente in alle Richtungen, fährt mit dem Daumen den Kanten entlang – und nickt dann zufrieden. «Das sieht doch gar nicht so schlecht aus», meint er mit einem Lachen. Das Bauteil hat er in der SmartFactory von Brütsch/Rüegger Tools im Rahmen seines Trainings für die «WorldSkills» gefräst. An diesen internationalen Berufsweltmeisterschaften wird Yannick in der Kategorie des CNC-Fräsens für seine Heimat Liechtenstein antreten. Dabei setzt er auch auf Werkzeug aus dem Hause Brütsch/Rüegger Tools. Sein Handwerk erlernt hat Yannick beim Liechtensteiner Traditionsunternehmen Hilti, wo er auch nach seiner Berufslehre als Polymechaniker arbeitet.
Brütsch/Rüegger Tools engagiert sich bei den jährlich alternierend stattfindenden «SwissSkills» und «WorldSkills». Wir unterstützen die drei Polymechaniker-Disziplinen Automation, CNC-Drehen sowie CNC-Fräsen. Mit unserem Engagement stehen wir voll und ganz hinter der positiven Idee der Berufsmeisterschaften zur Exzellenzförderung, dem Erleben von Berufen und der Imageförderung von Berufslehren.
Vom Besten gelernt
«Mich hat mein erlernter Beruf von Anfang an enorm fasziniert», erinnert sich Yannick. Bereits als kleiner Junge habe er eine tiefe Leidenschaft für das Handwerkliche besessen. «Beim CNC-Fräsen kann ich nun das Programmieren am Computer ideal mit handwerklicher Arbeit verbinden.» Dass Yannick in seinem gewählten Berufsfeld ein geradezu aussergewöhnliches Talent besitzt, fiel seinem ehemaligen Lehrlingsbetreuer sofort auf: «Er verfügt nicht nur über ein enormes Gespür für das korrekte Vorgehen an der Fräse, sondern stellt auch hohe Ansprüche an sich und seine Arbeit», erklärt Claudio Nigg. Als langjähriger Berufsbildner bei Hilti gehört es zu seinen Aufgaben, die Eignung sowie die Entwicklung der jungen Mitarbeitenden einzuschätzen. Rasch war ihm klar: Yannick hatte das Zeug, um an den Berufsweltmeisterschaften nicht nur teilzunehmen, sondern vorne mitzuspielen. Genau wie er selber, damals im Jahr 2009.
Stetiges Training, Fokus und Förderung
Claudio Nigg nahm Yannick Schädler unter seine Fittiche. Da sich nur die Besten an den internationalen Berufswettbewerben messen können, ist die Bereitschaft zu harter Extra-Arbeit unerlässlich. «Ich komme auf mindestens zehn Stunden Training pro Woche», erzählt Yannick. Glücklicherweise erlaube es ihm sein Arbeitgeber Hilti, während der Arbeitszeit zu trainieren. Dementsprechend wechselt er regelmässig ab zwischen Turnier-Vorbereitung und Produktionsarbeit im Betrieb. Das Vorgehen hat sich bewährt: An den «EuroSkills 2021» im österreichischen Graz konnte sich Yannick den Vize-Europameistertitel ergattern. An den diesjährigen «WorldSkills», die für seine Berufsgruppe Mitte Oktober im deutschen Leonberg stattfinden, erhofft er sich ebenfalls eine gute Platzierung. «In die Top-Ten zu kommen, wäre spitze», meint er. Wenn alles rund läuft, sei vielleicht sogar ein Platz unter den besten fünf möglich.
Motivation und Talent auch von Schweizer Seite
An den diesjährigen «WorldSkills» in Deutschland nimmt auch der Schweizer Fabian Leuenberger teil, in der Kategorie des CNC-Drehens. 2020 konnte dieser an den «SwissSkills», sprich den Berufs-Schweizermeisterschaften, die Goldmedaille einheimsen. «Dieser Sieg hat für mich natürlich einen enormen Stellenwert», erklärt Fabian. Denn nicht nur habe er ihn in seiner persönlichen Entwicklung weitergebracht, sondern ihm auch wertvolle berufliche Kontakte und Sponsorings vermittelt, die für seine weitere Karriere hilfreich sein werden. Auch sein Arbeitgeber, die Duap AG, unterstütze ihn enorm. Sein Sieg an den «SwissSkills» stimmt Fabian zwar zuversichtlich – doch ein Garant für ein gutes Abschneiden an den Weltmeisterschaften sei dies nicht. «Man braucht nebst Talent und Vorbereitung auch das nötige Quäntchen Wettkampfglück», gibt der 20-Jährige zu bedenken. Wenn ihm dies hold sei, liege das Erreichen einer Medaille durchaus drin. «Spitze wäre es, wenn ich als bester Europäer abschneiden könnte.»